Geht es denn heute um das Kulinarische? Die Beschäftigung mit Dijon steht ja an, und das könnte den einen oder die andere ja dazu verleiten, an berühmte Rezepte zu denken, etwa an "Hühnchen in Dijon". Und das wäre ja ein Hühnchen in einer leckeren Marinade. Gut, "Tofu Dijon" ist natürlich auch grundsätzlich denkbar, aber wir schweifen ab, denn über den Begriff Dijon braucht man gar nicht mehr so viele Worte zu verlieren. Die meisten Menschen, die sich ein wenig in der Welt des Kulinarischen auskennen, wissen ja einigermaßen Bescheid, dass nach der Stadt Dijon das Rezept für eine lokale Spezialität benannt ist, nämlich der so genannte Dijon-Senf. Es ist dies vielleicht sogar eine der besten Senf-Zubereitungen, die man überhaupt in der Küche kennt, wenn man sich einmal auf die Perspektive des Gourmets einlassen will. Die Stadt Dijon liegt bekanntermaßen oder vielleicht auch weniger bekanntermaßen in Burgund, das ja in seiner Gesamtheit bekannt für seine kulinarischen Spezialitäten ist. Nicht nur Dijon selbst liegt aber in Burgund, sondern auch die schöne Rennstrecke des Stade Automobile de Dijon-Prenois. Dieses "automobile Stadion" wurde in den 1970er Jahren eröffnet. Es war in den wenigen Jahren zwischen 1974 und 1984 auch mehrfach Austragungsort des Grand Prix von Frankreich in der Formel Eins. Und das ist nicht zu unterschätzen, gewannen dort doch solche namhaften Autorennfahrer wie Niki Lauda oder Mario Andretti und auch der jung verstorbene Schwede Ronnie Peterson. Von der Geographie her (man mag sich erinnern, dass Burgund für einen Wein bekannt ist, was ja die Anwesenheit von Weinbergen voraussetzt) ist es auf dieser Bahn, jedenfalls im Original, doch wohl ziemlich hügelig. Auf dem Circuit de Dijon-Prenois können nämlich Höhenunterschiede von circa 30 m gemessen werden. Wie man das jetzt ausgerechnet auf dem Material von Carrera nachbilden will, das sich ja durch eine hohe Steifikeit auszeichnet, ist uns jetzt nicht direkt klar, aber die Bahn sieht ja auch in der Ebene eigentlich ganz gut aus. Obwohl die Rennstrecke derartig in der Höhe und auch in ihrem Verlauf dem burgundischen Landschaftsprofil angepasst ist, ist der Rundkurs dennoch flüssig zu fahren. So sagt man jedenfalls, und die gemessenen Werte belegen das offenbar auch. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten der jeweiligen Grand-Prix-Sieger der Formel Eins belegen dies zum Beispiel recht eindrucksvoll. Zwischen rund 183 km/h (Mario Andretti, 1977) und gut 202 km/h (Niki Lauda, 1984) lagen die Geschwindigkeiten, mit denen die Fahrer den Rennverlauf von 79-80 Runden im Schnitt absolvierten. Das ist ja eigentlich aber nichts, was in der maßstäblichen Geschwindigkeit beim Fahren im Maßstab 1:32 beunruhigend wäre. Hier in unserem Nachbau auf Schienenmaterial der Firma Carrera allerdings dürften die R1-Kurven mit ihrem recht geringen Kurvenradius für etwas Verlangsamung sorgen. Man muss dann doch mit wohldosiertem Gas an den elektrischen Drücker gehen, wenn man in den engen Kurven nicht den Kontakt zur Fahrbahn verlieren will. In den letzten Jahren ist die Rennstrecke übrigens gar kein Bestandteil des Formel-Eins-Renngeschehens mehr gewesen, sondern wird hauptsächlich für nationale Autorennen in Frankreich und dergleichen eingesetzt. Vermutlich müssten wir in einer weiteren Version, nämlich um die Flüssigkeit der Strecke auch im kleinen Maßstab geeignet abzubilden, dann doch auf die R1-Kurven verzichten, auch wenn sie in der Anmutung die so genannte Parabolique zumindest realistischer aussehen lassen.
Die Stückliste ist wie folgt:
Carrera 132/124 20509 Standard Straight 29
Carrera 132/124 20515 Connection Straight 1
Carrera 132/124 20571 Curve R1/60° 4
Carrera 132/124 20572 Curve R2/30° 11
Carrera 132/124 20573 Curve R3/30° 17
Carrera 132/124 20611 Third Straight 1
Der Streckenplan misst übrigens 7,43 m x 3,66 m. Viel Spaß beim Einkaufen und Ausprobieren!
Damit der Aufbau zügiger gelingt, kommt wie immer auch eine farbkodierte Ausführung:
Auf dem Rundkurs vom Circuit de Dijon-Prenois sind in der Vergangenheit bereits mit großer Regelmäßigkeit faszinierende Rennen ausgetragen worden, und vielleicht ist es ja auch möglich, die Faszination der Rennstrecke maßstäblich einzufangen und auf mit einem Aufbau auf Carrera nachzuempfinden. Bei unserer Präsentation der Rennstrecke, eben auch bei der vom Circuit de Dijon-Prenois, versuchen wir uns an zwei Parametern zu orientieren. Einerseits wollen wir auf dem Autorennbahnsystem von Carrera eine einigermaßen realistische und naturgetreue Streckenführung verwirklichen, damit der Streckenplan vom Circuit de Dijon-Prenois auch die gleiche Anmutung hat wie in den fotografischen Abbildungen. Andererseits soll der Streckenplan aber auch noch eine einigermaßen alltagspraktische Handhabung zum Ausrichten von Slotcar-Rennen ermöglichen. je nach Größe der Gegebenheiten bedeutet das manchmal, dass man die Rennstrecke vom Circuit de Dijon-Prenois mit Schienen von Carrera vielleicht nur im heimischen Garten oder auf einem Dachboden aufbauen kann, dabei bemühen wir uns aber immer, ein Rennvergnügen auch im heimischen Wohnzimmer zu ermöglichen. Allgemein ist es aber natürlich so, dass der Streckenvorschlag an Realismus verliert, je stärker er verkleinert und abstrahiert wird. Ein Streckenvorschlag bleibt also immer ein Kompromiss, auch hier bei der Strecke vom Circuit de Dijon-Prenois ist das nicht anders. Dennoch hoffen wir, dass wir mit dem Streckenvorschlag zumindest eine Anregung zum eigenen Streckenbau geben können. Viel Spaß wünschen wir weiterhin mit Carrera - und vielleicht ja auch mit dem Rundkurs vom Circuit de Dijon-Prenois!