Hier wird es vierspurig, damit sich keiner beklagen kann, dass sein Auto immer am Rand stehen musste, wenn er mit Freunden fahren will. Der Circuito de Jerez (früher auch geläufig unter dem Namen Circuito Permanente de Jerez) war von 1986 bis 1997 Formel-Eins-Rennstrecke in Jerez de la Frontera in Spanien, wo der berühmte Sherry herkommt. Ja, auf welchem Schienenmaterial sollte man den jetzt wohl nachbauen, wenn nicht auf dem österreichischen Material der Firma Carrera? Das scheint jetzt gar nicht einmal so gut zu passen? Na eben, dann passt es ja umso besser! Insgesamt 4,428 km lang ist die Rennstrecke im Original. Bei uns auf Carrera misst die Innenspur (also die innerste Innenspur sozusagen) 20,86 m, und die Außenspur kommt sogar auf eine Länge von 22,72 m. Die zum Aufbauen benötigte Grundfläche bemisst sich auf 5,65 m x 4,41 m. Damit tanzt die Strecke so ein bisschen auf der Grenze zwischen Wohnzimmerbahn und Gartenaufbau herum. Vielleicht tanzt sie auch sehr arg Richtung Gartenbahn - denn das könnte doch hier der Fall sein, dass man sie eben nicht mehr gescheit im eigenen Haus aufbauen kann. In der Wirklichkeit haben so berühmte Fahrer wie Ayrton Senna, Alain Prost und Michael Schumacher hier die Grand-Prix-Rennen gewonnen. Die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Formel-Eins-Boliden, wenn nicht gar auch der Fahrer, lässt sich an der Tatsache ablesen, dass das Durchschnittstempo des jeweiligen Grand-Prix-Gewinners sich von 167 km/h (Ayrton Senna, 1986) bis auf 185 km/h (Mika Häkkinen, 1997) gesteigert hat. Wir rechnen kurz nach. Um unseren Streckenvorschlag auf der Außenbahn mit einem maßstäblichen Tempo von durchschnittlich 185 km/h zu durchfahren, müsste man ihn bei einer Streckenlänge von 22,75 m beziehungsweise 22,72 m in 14 Sekunden bewältigen. Das scheint allerdings ein sehr realistisches Ziel zu sein. Vermutlich geht es sogar um einiges fixer, wenn man den Geschwindigkeitsregler mit einigem Geschick bewegt. Die Probe müsste man natürlich dann aufs Exempel machen, wenn man die Bahn in den heimischen Gefilden errichtet hat und die kleinen Slotcars warmgelaufen sind. Die Rundenzeiten, die wir bei der Suche nach dem schnellsten Slotcar auf Carrera-Schienen so gewöhnlich erreichen, sprechen aber dafür, dass die 14 Sekunden leicht einstellbar sein müssten. Dann kann sich jeder von uns wie ein kleiner Nachfolger von Senna, Schumacher und Co. fühlen, ohne sich aber gleichzeitig den enormen Risiken aussetzen zu müssen, die die Fahrer in der Formel Eins in ihrer professionellen Renntätigkeit permanent erleben. Das ist natürlich auch noch ein ganz klein wenig geschummelt, denn wenn die Strecke in Wirklichkeit 4,428 km lang ist, so müsste der Streckenvorschlag hier ja knapp 139 m lang sein. Aber wer hat schon so viele Schienen?
Wer jetzt an den Einkauf gehen will, um die entsprechenden Schienenteile für den Aufbau zu besorgen, dem geben wir an dieser Stelle Auskunft über die Stückliste:
Carrera 132/124 20509 Standard Straight 70
Carrera 132/124 20515 Connection Straight 2
Carrera 132/124 20571 Curve R1/60° 14
Carrera 132/124 20572 Curve R2/30° 40
Carrera 132/124 20573 Curve R3/30° 9
Carrera 132/124 20577 Curve R1/30° 3
Carrera 132/124 20611 Third Straight 2
Farbkodiert, um den Aufbau zu erleichtern, sieht das Ganze so aus:
Auf diesem schönen Rundkurs von Jerez sind in der Vergangenheit bereits mit großer Regelmäßigkeit faszinierende Rennen ausgetragen worden, und vielleicht ist es ja auch möglich, die Faszination der Rennstrecke maßstäblich einzufangen und auf mit einem Aufbau auf Carrera nachzuempfinden. Bei unserer Präsentation der Rennstrecke, eben auch bei der von Jerez, versuchen wir uns an zwei Parametern zu orientieren. Einerseits wollen wir auf dem Autorennbahnsystem von Carrera eine einigermaßen realistische und naturgetreue Streckenführung verwirklichen, damit der Streckenplan von Jerez auch die gleiche Anmutung hat wie in den fotografischen Abbildungen. Andererseits soll der Streckenplan aber auch noch eine einigermaßen alltagspraktische Handhabung zum Ausrichten von Slotcar-Rennen ermöglichen. je nach Größe der Gegebenheiten bedeutet das manchmal, dass man die Rennstrecke von Jerez mit Schienen von Carrera vielleicht nur im heimischen Garten oder auf einem Dachboden aufbauen kann, dabei bemühen wir uns aber immer, ein Rennvergnügen auch im heimischen Wohnzimmer zu ermöglichen. Allgemein ist es aber natürlich so, dass der Streckenvorschlag an Realismus verliert, je stärker er verkleinert und abstrahiert wird. Ein Streckenvorschlag bleibt also immer ein Kompromiss, auch hier bei der Strecke von Jerez ist das nicht anders. Dennoch hoffen wir, dass wir mit dem Streckenvorschlag zumindest eine Anregung zum eigenen Streckenbau geben können. Viel Spaß wünschen wir weiterhin mit Carrera - und vielleicht ja auch mit dem Rundkurs von Jerez!