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Revell 8369 Shelby Ford Mustang GT 350R '67 LeMans

Das ist, so behaupten wir jetzt einfach einmal ganz frech und vorlaut, aus unserer Sicht einfach der stärkste Ford, den es gibt: der Shelby GT 350. Punkt. Wir schauen gleich einmal nach, wie es sich hier mit den normalerweise eindeutigen Variablen Hubraum, Pferdestärken und Höchstgeschwindigkeit aussieht, aber wir würden uns zu der Behauptung des "stärksten" Ford auch dann noch versteigen, wenn es leistungsmäßig bessere Fahrzeuge gibt, gegeben hat und auch irgendwann einmal wieder geben wird. Denn das ist mehr so übertragen gemeint. Hier haben wir, uns ist das sofort aufgefallen und klar gewesen, wieder etwas sehr Apartes vor uns. Es handelt sich jedenfalls unzweifelhaft wieder um so einen absolut unauffälligen Rennwagen mit dezentem Charme und völligem Understatement, das fast schon britisch-unterkühlt anmuten will - oder so ähnlich. Unübersehbar ist auch auch in der Revell-Version, dass man sich keinerlei Mühe gibt, am Fahrzeug solche vernachlässigbar kleinen Kleinigkeiten wie den Leitkiel zu verbergen. Der gehört einfach mal zum Modell mit dazu, dann muss er ja auch wohl deutlich zu sehen sein dürfen - fertig. Mit einer ähnlichen Attitüde gibt sich ja periodenweise auch Carrera - oder jedenfalls hatte es den Anschein, man könne sagen "gab sich mal", wenn man der Wahrheit Genüge tun will. Und was sich als beinahe typisches Merkmal der US-amerikanischen Boliden herausstellt, ist die durch die Hochbeinigkeit erzeugte Differenz zwischen Reifenhöhe und Tiefe des Leitkiels. Ist der Leitkiel vielleicht noch etwas deutlicher absenkbar? Dann müsste oben vielleicht eine Schraube hinein und unten ein paar Distanzen unter die Aufnahme des Leitkiels. Einen großen Erfolg verbuchte dieser Mustang 1967 zwar nicht in LeMans - er folgte den GT 40s aber offenbar sehr ordentlich nach, solange er im Rennen war. Nach der 7. Rennstunde von 24 zu absolvierenden fiel er dann durch einen Riss im Getriebehals und den entstehenden Ölverlust aus. Das ist Pech, würden wir mal sagen, und das kommt in den besten Familien vor. Zum Glück aber bei Slotcars recht selten. Ja, aber das Heck überzeugt durch Schlichtheit und Kraft und einen metallicblauen Doppelstreifen (ist das nicht schön?). In der Nahansicht überzeugt Revell wieder mit liebevollen Details wie zum Beispiel den separat in Chrom eingefassten Blinkern oder den Lufteinlässen bis hin zu den kleinen Applikationen auf der Motorhaube und dem fotogeätzten Kühlergrill. Das ist doch ene wahre Pracht. Die Anmutung des Leitkielbereiches wirkt fast wie von Carrera inspiriert, die ja im Bereich der amerikanischen Boliden auch kräftig mitmischen. Ähnlich wie etwa der Carrera Pontiac ist auch der Revell Mustang mit einem Frontmotor versehen. Das verlagert ja eigentlich das Gewicht dahin, wo man es theoretisch ganz gerne hätte. Und tatsächlich, wir haben es ja nicht geglaubt: der Fahrer hat grüne Augen! Wer wird da nur im realen Leben Pate gestanden haben? Frohe Fahrt in den Sonnenuntergang wünschen wir jedenfalls!