Heute haben wir uns etwas Größeres vorgenommen als wir es normalerweise wagen würden, denn jetzt wagen wir uns einmal an die Rennstrecke vom "Circuit Park Zandvoort" (in der Streckenführung seit 1999) als vierspurigen Streckenvorschlag, den wir auf dem bewährten Schienenmaterial der bekannten österreichischen Firma Carrera umsetzen. Zandvoort, wir werden nicht müde, das zu betonen, ist wie die meisten Rennstrecken nicht ganz ungefährlich, jedenfalls das originale Vorbild. Erinnern wir uns doch ruhig enmal daran, dass hier am 29. Juli 1973 der Fahrer Roger Williamson tödlich verunglückte. Das sollte einem auch zu dieser Gelegenheit doch ruhig den nötigen Respekt vor der Gefährlichkeit des Rennsportes abnötigen, so sind wir jedenfalls hier der einhelligen Meinung. Zum Glück ist aber das Hobby Slotracing dagegen vergleichsweise eher harmlos. Die Dimensionen des Aufbauplanes betragen 6,99 m mal 6,84 m. Man sieht sofort: das sprengt natürlich ein wenig den normalerweise in deutschen Kinderzimmern verfügbaren Rahmen. Vielleicht sogar den Rahmen eines tüchtigen Wohnzimmers. Oder sogar den Rahmen zweier Kinderzimmer. Aber es ist ja ohnehin fraglich, ob Autorennbahnen im engeren Sinne ein Kinderspielzeug sind oder ob es sich hier nicht vielmehr um ein als Kinderkram getarntes Erwachsenenhobby handelt. Die Bahnen sind mit 30,92 m Spurlänge auf der innersten Innenbahn beziehungsweise 32,78 m Streckenlänge auf der Außenbahn bereits deutlich unterschiedlich lang, ohne dass man ausschließen sollte, dass man sich um einen Ausgleich mittels Weichen oder Spurwechselstücke bemühen könnte. Auf der Außenbahn, so lässt sich leicht feststellen, hat man es aber insgesamt drei Male mit den doch sehr engen R1-Kurvenradien zu tun. Auf der Innenbahn ist es nur ein einziges Mal. Äh, halt, nein, es sind zwei Male. Aber nicht so extensiv. Da wäre tatsächlich zu überlegen, ob man nicht gleich zu einer digitalen Version greift und einen Spurwechsel ermöglicht. Zandvoort hat insgesamt eine ziemlich witzige Streckenführung. Sie ist von der Administration her aber nicht so schwer, da die Bahn von allen Seiten sehr gut zugänglich ist, wenn man die Unterlage entsprechend gestaltet. Das dürfte dem "Streckenposten" helfen, wenn es doch einmal zu einem Abflug kommen sollte. Insbesondere in den engen R1-Kurven, natürlich! Wenn man die Spanplatte, auf der man die Bahn aufbaut, aber entsprechend zuschneidet, so kann man von allen Seiten gut in die Bahn hineinlangen.
Die Stückliste weist Zandvoort ebenfalls als einen wiederum nicht ganz anspruchslosen Streckenvorschlag aus. Man kann ja mal vergleichen, was man von den unten aufgeführten Schienen im heimischen Vorrat hat.
Carrera 132/124 20509 Standard Straight 94
Carrera 132/124 20551 Inner Border of Curve R1/60° 12
Carrera 132/124 20560 Standard Straight Border 2
Carrera 132/124 20562 Outer Border of Curve R2/30° 31
Carrera 132/124 20563 Outer Border of Curve R3/30° 8
Carrera 132/124 20565 Outer Border of Banked Curve R2/30° 3
Carrera 132/124 20568 Outer Border of Curve R4/15° 20
Carrera 132/124 20571 Curve R1/60° 15
Carrera 132/124 20572 Curve R2/30° 44
Carrera 132/124 20573 Curve R3/30° 22
Carrera 132/124 20577 Curve R1/30° 4
Carrera 132/124 20578 Curve R4/15° 24
Carrera 132/124 20583 Multilane Extension 1
Carrera 132/124 20583 Multilane Extension 1
Carrera 132/124 20590 Inner Border of Curve R1/30° 2
Carrera 132/124 20591 Inner Border of Curve R2/30° 5
Carrera 132/124 20592 Inner Border of Curve R3/30° 2
Carrera 132/124 20598 Right End Border 13
Carrera 132/124 20598 Left End Border 13
Carrera 132/124 20611 Third Straight 2
Hier kommt als Service noch einmal eine farbkodierte Version der vierspurigen Rennstrecke von Zandvoort auf Carrera:
Hätte man jetzt nur noch etwas Strand zu Hause, könnte man den Circuit Park Zandvoort nun auch vom Ambiente her stilecht platzieren ... aber eine schnieke Gartenbahn ist es ohnehin allemal . Und wer würde schon eine Strandbahn aufbauen, das klänge ja etwas merkwürdig. Auf dem Rundkurs von Zandvoort sind jedenfalls in der Vergangenheit bereits mit großer Regelmäßigkeit faszinierende Rennen ausgetragen worden, und vielleicht ist es ja auch möglich, die Faszination der Rennstrecke maßstäblich einzufangen und auf mit einem Aufbau auf Carrera nachzuempfinden. Bei unserer Präsentation der Rennstrecke, eben auch bei der von Zandvoort, versuchen wir uns an zwei Parametern zu orientieren. Einerseits wollen wir auf dem Autorennbahnsystem von Carrera eine einigermaßen realistische und naturgetreue Streckenführung verwirklichen, damit der Streckenplan von Zandvoort auch die gleiche Anmutung hat wie in den fotografischen Abbildungen. Andererseits soll der Streckenplan aber auch noch eine einigermaßen alltagspraktische Handhabung zum Ausrichten von Slotcar-Rennen ermöglichen. Je nach der vorhandenen Größe der lokalen Gegebenheiten des Slotracing-Enthusiasten bedeutet das manchmal, dass man die Rennstrecke von Zandvoort mit den Hartplastikschienen von Carrera vielleicht nur im heimischen Garten oder auf einem Dachboden aufbauen kann, dabei bemühen wir uns aber immer, ein Rennvergnügen auch im heimischen Wohnzimmer zu ermöglichen. Allgemein ist es aber natürlich so, dass der Streckenvorschlag an Realismus verliert, je stärker er verkleinert und abstrahiert wird. Ein Streckenvorschlag bleibt also immer ein Kompromiss, auch hier bei der Strecke von Zandvoort ist das nicht anders. Dennoch hoffen wir, dass wir mit dem Streckenvorschlag zumindest eine Anregung zum eigenen Streckenbau geben können. Viel Spaß wünschen wir weiterhin mit Carrera - und vielleicht ja auch mit dem Rundkurs von Zandvoort!