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Fuji Speedway

Manchmal machen wir ja zwei verschiedene Einträge, wenn wir eine Rennstrecke sowohl in der zweispurigen Variante als auch im vierspurigen Aufbau dabei haben, aber heute wählen wir einmaleinen anderen Ansatz. Hier verbinden wir nämlich einfach einmal die zweispurige Variante mit dem vierspurigen Aufbau in einem Artikel. Es steht auch eine ziemlich berühmte Strecke auf dem Plan, nämlich präsentieren wir heute denjenigen Rundkurs, auf dem der Grand Prix von Japan gelegentlich ausgetragen wurde,  nämlich den so genannten Fuji Speedway in Oyama-cho als Streckenvorschlag. Wir wählen dazu das Schienenmaterial von der österreichischen Firma Carrera. Durch die anderen Kurventeile und die verschiedenen Proportionen des Materials ist dieser Rundkurs kaum in ähnlicher Weise auf dem englischen Scalextric-Schienenmaterial aufzubauen, das sei hier nur einmal am Rande angemerkt. Über diesen Rundkurs in der realen Welt kann man wohl nicht genug Worte verlieren. Der Fuji Speedway (FSW) galt bis zu seiner Entschärfung 2005 als eine der weltweit sehr gefährlichen Rennstrecken, wenn nicht gar als eine der gefährlicheren Rennstrecken unter den gefährlichen. Das liegt wohl an der extremen Bauart des ganzen Unternehmens hier. Da ist einmal die lange Start-Ziel-Gerade zu nennen, die im Original Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 350 km/h gestattet. Sie dürfte hier ein gewichtiger Faktor sein, der die Gefährlichkeit und das Risiko kennzeichnen kann, die von dieser Strecke immer ausgegangen sind. Niki Lauda hat ja bekanntlich die Strecke dadurch berühmt beziehungsweise könnte man sogar sagen-berüchtigt gemacht, dass er sie in einem Regenrennen 1976 für so gefährlich einschätzte, dass er seinen Ferrari 312T2 verließ und damit auch die Weltmeisterschaft letztendlich an James Hunt verlor. Es schlossen sich zwar weitere Fahrer dem Vorbild Laudas an, letzten Endes aber wurde das Rennen trotz aller Widrigkeiten ausgetragen. James Hunt gewann aber nicht das Regenrennen von 1976, sondern er konnte den Lauf im Jahre 1977 für sich entscheiden. Wie sieht es denn jetzt mit dieser Gefährlichkeit im Nachbau auf Carrera aus? Ja, auch hier, das ist dem Streckenplan fast schon ablesbar, wird die erste Kurve nach der langen Geraden eine ganz schöne Herausforderung sein. Auf vielen Nachbauten von Rennstrecken hat man so ein Monstrum wie eine lange Gerade von nicht weniger als 16 Standardgeraden (wenn man die Anschlussgerade einmal mitzählt) ja erst gar nicht zur Verfügung. Sage und schreibe 5,52 Meter (in Worten: fünf Meter und zweiundfünfzig Zentimeter) hat man hier für das Vollgas zur Verfügung, da muss man ja erst einmal schlucken, und daher dürfte es wohl auch für den geübteren Fahrer schwierig sein, nicht der Versuchung zu erliegen, es hier einmal richtig kesseln zu lassen und damit eine Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden zu erreichen, die man auf anderen Autorennbahnaufbauten in dieser Form aber nicht erreichen dürfte. Wie man dann die Einfahrt in die erste Kurve handhaben soll, das ist dann das Problem, das sich dem Hobbyisten am Drücker stellt. 67 Runden sind bei einem Grand-Prix-Rennen zu absolvieren, jede einzelne Runde ist im Original 4,563 km lang. Ein grafisch umgesetztes Bild der Rennstrecke gibt es im "Internetz" wohl auch, wenn man nur danach sucht. Auf Carrera übersetzt sich das in unserer Interpretation in zwei Strecken von 17,16 m Länge (Innenbahn) beziehungsweise 17,78 m Streckenlänge auf der Außenbahn. Der hier angestrebte Aufbau findet auf einem Grundriss von 6,29 m x 2,31 m Grundfläche Platz. Wäre das nicht etwas für den Dachbodenaufbau? Na ja, sei es einmal drum: egalisierbar sind die beiden Strecken übrigens durch den Einsatz von Spurwechselschienen oder Weichen zu Maßen von je irgendetwas dazwischen. Da kann dann das japanische Fahrvergnügen losgehen. Die zu absolvierenden 67 Runden dürften am Ende im Modellbau und im Maßstab 1:32 ja ein Kinderspiel sein verglichen mit den Herausforderungen des Motorsports in der Realität!

Großer Preis Japan Rennstrecke Fuji Carrera Scalextric

Die Stückliste für den Aufbau des Fuji Speedway lautet wie folgt: 

Carrera 132/124 20509 Standard Straight 25
Carrera 132/124 20515 Connection Straight 1
Carrera 132/124 20571 Curve R1/60° 10
Carrera 132/124 20572 Curve R2/30° 19
Carrera 132/124 20577 Curve R1/30° 1
Carrera 132/124 20611 Third Straight 1
Carrera 132/124 20612 Quarter Straight 2

Für die ganz Verwegenen ist hier auch noch einmal ein vierspuriger Aufbauplan des Fuji Speedway. Dafür benötigt man dann allerdings eine Grundfläche von 7,40 m x 3,14 m:

GP Japan Fuji Streckenvorschlag vierspurig Carrera Scalextric 

Die entsprechende Stückliste für den vierspurigen Aufbau lautet dann wie folgt, wenn man sich für einen Einkauf orientieren will:

Carrera 132/124 20509 Standard Straight 58
Carrera 132/124 20515 Connection Straight 2
Carrera 132/124 20571 Curve R1/60° 13
Carrera 132/124 20572 Curve R2/30° 40
Carrera 132/124 20573 Curve R3/30° 10
Carrera 132/124 20577 Curve R1/30° 4
Carrera 132/124 20611 Third Straight 2
Carrera 132/124 20612 Quarter Straight 4

Auf dem Rundkurs von Fuji sind in der Vergangenheit bereits mit großer Regelmäßigkeit faszinierende Rennen ausgetragen worden, und vielleicht ist es ja auch möglich, die Faszination der Rennstrecke maßstäblich einzufangen und auf mit einem Aufbau auf Carrera nachzuempfinden. Bei unserer Präsentation der Rennstrecke, eben auch bei der von Fuji, versuchen wir uns an zwei Parametern zu orientieren. Einerseits wollen wir auf dem Autorennbahnsystem von Carrera eine einigermaßen realistische und naturgetreue Streckenführung verwirklichen, damit der Streckenplan von Fuji auch die gleiche Anmutung hat wie in den fotografischen Abbildungen. Andererseits soll der Streckenplan aber auch noch eine einigermaßen alltagspraktische Handhabung zum Ausrichten von Slotcar-Rennen ermöglichen. Abhängig von der Größe der Gegebenheiten bedeutet das manchmal, dass man die Rennstrecke von Fuji mit Schienen von Carrera vielleicht nur im heimischen Garten oder auf einem Dachboden aufbauen kann, dabei bemühen wir uns aber immer, ein Rennvergnügen auch im heimischen Wohnzimmer zu ermöglichen. Allgemein ist es aber natürlich so, dass der Streckenvorschlag an Realismus verliert, je stärker er verkleinert und abstrahiert wird. Ein Streckenvorschlag bleibt also immer ein Kompromiss, auch hier bei der Strecke von Fuji ist das nicht anders. Dennoch hoffen wir, dass wir mit dem Streckenvorschlag zumindest eine Anregung zum eigenen Streckenbau geben können. Viel Spaß wünschen wir weiterhin mit Carrera - und vielleicht ja auch mit dem Rundkurs von Fuji!